Erfolgsgeschichte der vollelektrischen Spritzgießmaschinen fortsetzen

Erfolgsgeschichte der vollelektrischen…

Den strategischen Fokus der Sumitomo (SHI) Demag Plastics Machinery GmbH, Schwaig, hat Dr. Thorsten Thümen, Senior Director Technology, im Rahmen der Auftakt-Pressekonferenz zur K 2022 skizziert. Dabei gab er auch einen Ausblick auf anstehende Produktinnovationen, die als Exponate auf der Weltleitmesse Premiere feiern werden. "Wir wollen die Erfolgsgeschichte der vollelektrischen Spritzgießmaschinen konsequent fortschreiben. Dabei setzen wir auf den globalen Ausbau der IntElect-Plattform, womit wir zusätzliche Anwendungsfelder erschließen", erklärte er. So werde es eine "Multi"-Variante der Maschine als Mehrkomponenten-Ausführung sowie im High-Performance-Bereich eine IntElect S geben, die beide den mittleren Schließkraftbereich abdecken werden. Hinzu kommen standardisierte verfahrenstechnische Ausstattungspakete für z.B. LSR und physikalisches Schäumen (MuCell).

Dr. Thümen verwies auf die Bedeutung des Verpackungsmarktes für Sumitomo (SHI) Demag und kündigte eine entsprechende Expansion in diesem Bereich an. Basis dafür sei die Erweiterung der El-Exis-SP-Plattform, die im mittleren und hohen Schließkraftbereich künftig als Variante "Servo" mit Servopumpen ausgestattet und damit noch energieeffizienter wird. Zudem werden hier ebenfalls verfahrenstechnische Ausstattungspakete ergänzt. Der Fokus liegt jedoch auf der Einführung einer neuen Schnellläufer-Maschinenbaureihe für den Verpackungsmarkt, die PAC-E heißen und erstmals zur K 2022 zu sehen sein wird. Sie startet zunächst im mittleren Schließkraftbereich. "Die Pac-E baut auf der El-Exis-Plattform auf, verfügt über Ähnlichkeiten zur IntElect, besitzt aber eine komplett neu entwickelte Spritzeinheit", fasste Dr. Thümen die wichtigsten Merkmale kurz zusammen.

Weiter vorantreiben will das Unternehmen zudem die Eigenentwicklung von Automationslösungen. Das Fertigungskonzept SAM steht für "Sumitomo (SHI) Demag. Automation. Machine." und ergänzt die weiter bestehende Zusammenarbeit mit Sepro bei den linearen 4-Achsern SDR um die bereits im vergangenen Jahr erstmals vorgestellte hauseigene Lösung SAM-C (linearer 4-Achs-Roboter mit cartesischer Kinematik) für Standardanwendungen. Neu hinzu kommt eine innovative Variante des SAM Roboters, der das lineare Achsensystem mit anderen Technologien verbindet und für komplexere Anforderungen ausgelegt ist. Er feiert auf der K 2022 Premiere. "Die SAM-Modelle sind eigene Produkte. Das Design, die Software und die Servomotoren-Technologie stammen aus unserem Haus", erläuterte der Senior Director Technology.

Insgesamt soll die Automationsstrategie des Unternehmens auf drei Säulen ruhen: Die erste heißt "Easy Automation" und bietet als standardisierte Produktionslösung aus Spritzgießmaschine und Roboter einen geringen Fußabdruck der Produktionseinheit, eine große System-Auswahl sowie die voll integrierter Roboter-Steuerung und kommt für Handle&Place sowie Handle&Box-Anwendungen infrage. Die zweite nennt sich "Industry Solutions" und vereint eigene Automationskonzepte für die Branchen Automotive, Consumer und Electronic mit Automatisierungslösungen von Partnern für spezielle Anwendungen in den Branchen Packaging und Medical. Die dritte wird als "Customized Automation" bezeichnet und fußt auf dezentral organisierten Automations-Kompetenzzentren in Europa, Asien und Amerika.


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Dr. Thorsten Thümen. Foto: Sumitomo (SHI) Demag

Unter dem Motto "act! Sustainably" stellt Sumitomo (SHI) Demag insgesamt acht vollelektrische Spritzgießmaschinen auf der Weltleitmesse in Düsseldorf vor, darunter vier am eigenen Stand sowie vier auf der VDMA-Fläche "Circular Economy Area", bei Sepro (Halle 12, Stand A36), bei ONI (Halle 10, Stand F45) und bei Pagès (Halle 13). Darüber hinaus spielt die webbasierte Softwarelösung "myConnect" eine zentrale Rolle bei der Präsentation des Unternehmens. "Künftig werden alle neuen Maschinen mit dieser zentralen Plattform, die eine breite Palette vollständig vernetzter Support-Services bietet, ausgestattet. Zudem integrieren und erweitern wir das Condition Monitoring. Darüber hinaus treiben wir die Digitalisierung und die Implementierung KI-gestützter Systeme bis hin zu einer IoT-Plattform, die alle Funktionen vereint weiter voran", so Dr. Thümen.

Der Senior Director Technology stellte in seiner Präsentation zur K-Preview die einzelnen Exponate vor, kennzeichnete die besonderen technologischen Highlights und sprach über die Anwendungen, die an den Ständen zu sehen sein werden. Er verwies darauf, dass detaillierte Informationen zu den ausgestellten Maschinen im Vorfeld der internationalen Fachschau noch an die Öffentlichkeit kommuniziert würden. Zum Abschluss wagte Thümen noch einen strategischen Ausblick, nicht ohne den Hinweis auf die aktuellen weltwirtschaftlichen Unwägbarkeiten bei bestimmten Entwicklungen. "Wir wollen vom europäisch geprägten, industrieorientierten Anwendungsspezialisten zum internationalen Systemanbieter werden" kündigte er an.

Basis dafür soll die globale Aufstellung und damit verbundene Stärke des Unternehmens bieten. Durch Synergien zwischen den einzelnen Werken in Deutschland (Schwaig/Wiehe), China (Ningbo) und Japan (Chiba) sollen - etwa mit Blick auf die hydraulische Baureihe Systec XL - Lieferzeiten in Europa drastisch verkürzt, Kunden in Asien mit den bislang nicht verfügbaren Maschinen bedient und Marktanteile in Südamerika gesteigert werden. Bei der vollelektrischen IntElect-Baureihe wird der eingeschlagene Weg fortgesetzt, wonach das japanische Werk in Chiba Bestellungen im Bereich der Standardapplikationen bedient, während aus Deutschland die Maschinen für industrieorientierte kundenspezifische Fertigungslösungen kommen.