Die K, weltweit führende Fachmesse der Kunststoff- und Kautschukindustrie, ist nach acht Tagen am Mittwoch (23. Oktober 2019) in Düsseldorf zu Ende gegangen. Die 3.333 Aussteller aus 63 Nationen stellten eindrucksvoll unter Beweis: Kunststoff ist nach wie vor ein innovativer, unverzichtbarer und zukunftsweisender Werkstoff. Sie untermauerten aber auch einstimmig die Notwendigkeit funktionierender Kreislaufwirtschaften entlang der gesamten Wertstoffkette und präsentierten hierzu bereits konkrete Lösungen. Damit trafen sie den Puls der Zeit, denn die 224.116 Besucher aus 168 Ländern zeigten hohes Interesse insbesondere an Recyclingsystemen, nachhaltigen Rohstoffen und ressourcenschonenden Verfahren. Darüber hinaus prägte eine nach wie vor hohe Investitionsbereitschaft die K 2019. Beim internationalen Fachpublikum war die Absicht, sich mit neuesten Technologien optimal für die Zukunft aufzustellen, deutlich spürbar.
„Die K 2019 kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Der hohe Zuspruch aus aller Welt untermauert ihre enorme Bedeutung für die Branche. Nirgendwo sonst ist diese so international und geschlossen vertreten wie alle drei Jahre in Düsseldorf“, konstatiert Werner Matthias Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung, Messe Düsseldorf, und führt aus: „Gerade in Zeiten, die große Herausforderungen bieten, ist eine Plattform wie die K unerlässlich. Sie gibt Orientierung und Ausblicke, setzt nachhaltige wirtschaftliche Impulse, zeigt zukunftsweisende Trends und konkrete Lösungsansätze auf. Die Industrie und ihre Fachverbände hatten hier die einmalige Gelegenheit, branchenbezogene Lösungen zu präsentieren und gesellschaftspolitisch relevante Fragen weltumspannend zu erörtern. Und sie haben diese Gelegenheit hervorragend genutzt.“
Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Ausstellerbeirats der K 2019 zeigte sich hocherfreut über den Verlauf der K 2019: „Die Kunststoff- und Kautschukindustrie konnte einmal mehr unter Beweis stellen, dass Kunststoff nicht nur ein sehr werthaltiger Werkstoff mit hervorragenden Eigenschaften ist, sondern die Branche auch Verantwortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette übernimmt. Die Schlagworte der K 2019 „Nachdenken. Umdenken. Querdenken. Neudenken“ spiegelten sich 1:1 an den Ausstellerständen wider. Noch nie hat sich die Branche so einstimmig einer Thematik angenommen und so geschlossen an Lösungen gearbeitet, wie jetzt bei den Themen rund um Umweltverträglichkeit, Ressourcenschonung und Abfallvermeidung. Es herrscht eine regelrechte Aufbruchstimmung in der Branche, die aktuelle Dynamik ist überwältigend.“
Und auch hinsichtlich der konkreten Nachfrage an den Messeständen setzte sich die positive Grundstimmung der K 2019 fort: „Es hat sich gezeigt, dass gerade jetzt der globale Bedarf an innovativen Maschinen und Rohstoffen sehr hoch ist, trotz aktueller Spannungen im Welthandel oder der Lage einzelner Abnehmerbranchen. Die diesjährige K hat unsere Erwartungen weit übertroffen und konnte wichtige Impulse für nachhaltiges Wirtschaften und neue Geschäftsmodelle setzen“, so Reifenhäuser.
Die Ergebnisse der Besucherbefragung untermauern die Einschätzung der Aussteller, dass die Internationalität der Gäste noch einmal zugenommen habe: Sie lag bei 73,1 Prozent (70,8 % in 2016). Über 42 Prozent aller ausländischen Besucher stammten aus Übersee – unter anderem aus Angola, Burkina-Faso, von den Bahamas, aus der Dominikanischen Republik, Honduras, von den Kaimaninseln, Madagaskar, Myanmar, der Mongolei, Mauritanien, Französisch-Polynesien oder Tadschikistan kamen sie an den Rhein. Der Anteil der Experten aus Asien stellte erwartungsgemäß die größte Gruppe unter den ausländischen Besuchern: Rund 40.000 Fachleute reisten aus Süd-, Ost und Zentralasien an. Gäste aus Indien waren dabei einmal mehr am stärksten vertreten, deutlich zugenommen hat noch einmal die Zahl der Besucher aus China und Japan.
Fast 20.000 Besucher reisten aus Nord- und Südamerika zur K 2019, das entspricht einer Steigerung von 7 Prozent. Insbesondere die Anzahl der Gäste aus Brasilien nahm im Vergleich zu 2016 sehr deutlich zu.
Bei den Gästen aus den europäischen Nachbarländern dominierte mit über 10.000 Besuchern Italien, gefolgt von den Niederlanden (rund 9.000), der Türkei (über 7.500) Frankreich (über 6.700), Belgien (über 6.300), Spanien (über 5.100) und Russland (rund 5.000).
Auf außerordentlich hohem Niveau bewegt sich über alle Ländergrenzen hinweg der Anteil der Führungskräfte bei den Fachbesuchern. Zwei Drittel gehören dem Top- und Mittelmanagement an.
Für die Besucher stehen in ihren Unternehmen momentan vor allem folgende vier Ziele im Fokus: Erweiterung ihres Produktspektrums, Steigerung der Wirtschaftlichkeit, Kreislaufwirtschaft, d.h. Nachhaltigkeit ihrer Produkte, und Nachhaltigkeit in der Produktion. Mit „Sehr gut“ und „Gut“ beurteilen rund 60 Prozent die aktuelle wirtschaftliche Lage, fast genauso viele gehen von einer ähnlichen Lage in den nächsten zwölf Monaten aus.
Der Maschinen- und Anlagenbau, mit 1.975 Ausstellern der größte Ausstellungsbereich der K 2019, stand auch im Mittelpunkt des Besucherinteresses, zwei Drittel aller befragten Experten nannten diesen Bereich an erster Stelle. 52 Prozent gaben an, vorrangig an Roh- und Hilfsstoffen interessiert zu sein, für 28 Prozent waren Halbzeuge und technische Teile aus Kunststoff und Gummi der Hauptgrund ihres Kommens (Mehrfachnennungen möglich).
Die K konnte einmal mehr auch als Premierenplattform punkten, auf der viele zukunftsweisende Produkte und Anwendungen das erste Mal der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurden. Dabei wurden die Neuheiten nicht nur bestaunt, sondern auch bereits sehr viele konkrete Verhandlungen geführt und Verträge unterzeichnet. „Wir konnten eine überaus hohe Investitionsbereitschaft feststellen und dies über alle Nationen hinweg. Gerade das Neukundengeschäft war in diesem Jahr höchst erfreulich. Wir gehen sehr zuversichtlich auch von einem starken Nachmessegeschäft aus“, so Reifenhäuser.
Über die Hälfte der Entscheider aus der Industrie gaben an, mit konkreten Investitionsvorhaben nach Düsseldorf gekommen zu sein. Bei den Gästen aus aller Welt standen insbesondere Erweiterungsinvestitionen im Fokus, dabei vor allem in Extruder- und Extrusionsanlagen, Spritzgussmaschinen sowie Maschinen und Anlagen zum Aufbereiten und Recycling. Die Besucherbefragung zur K ergab darüber hinaus, dass das Interesse Recycling-Anlagen international deutlich höher ist als in Deutschland.
Auch die flexiblen Werkstoffe - die Kautschuke und die thermoplastischen Elastomere (TPE) waren auf der K wieder eine feste Größe. Zwar ist der Elastomersektor im Vergleich zu den Kunststoffen auf der K traditionell der kleinere Bereich, dennoch präsentierten unter den Ausstellern viele innovative elastomerspezifische Produkte und Verarbeitungsprozesse - sei es, dass sie Rohstoffe, Additive und Compounds anboten oder spezielle Maschinen und Ausrüstung zur Aufbereitung und Verarbeitung zeigten.
Die Besucher stammten aus allen wichtigen Anwenderbranchen - von Verpackung, Bauwirtschaft und dem Fahrzeugbau über Elektro- und Medizintechnik bis hin zur Landwirtschaft. Insgesamt vergaben sie erneut Bestnoten für das Angebot in den 18 Messehallen: 96 Prozent zeigten sich beeindruckt vom Angebot der K 2019, 95 Prozent versicherten, ihre Besuchsziele voll erreicht zu haben.
Das umfangreiche Rahmenprogramm der K 2019 mit Impulsreferaten und hochkarätig besetzen Diskussionen, etwa zu erneuerbaren Energien, Materialeffizienz oder Null-Abfall-Produktion, fand hohen Zuspruch beim internationalen Publikum, insbesondere die Sonderschau der K 2019 „Plastics shape the future“. Im Mittelpunkt standen in diesem Jahr die Innovationskraft von Werkstoff und Branche in Sachen Ressourcenschonung, Digitalisierung, Funktionalität, erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit. Nicht ausgespart wurden zudem kritische Themen wie Kunststoffabfall in den Weltmeeren, die Wegwerfmentalität rund um Kunststoffverpackungen und der Einsatz endlicher Ressourcen für die Herstellung. Highlight war u.a. ein humanoider Roboter, der während der K 2019 von jungen Forschern des FabLab Lübeck e.V. gebaut wurde, und anhand dessen gezeigt wurde, wohin die Entwicklung bei der Verknüpfung von additiver Fertigung, Robotik und modernen Werkstoffen wie Kunststoff in Zukunft geht.
Im Science Campus erhielten sowohl Aussteller als auch Besucher der K 2019 einen konzentrierten Überblick über wissenschaftliche Aktivitäten und Ergebnisse im Kunststoff- und Kautschuksektor. Zahlreiche Hochschulen, Institute und Förderorganisationen boten hier die Möglichkeit zum direkten Dialog.
Die nächste K findet vom 19. bis zum 26. Oktober 2022 in Düsseldorf statt.