KHS am Eröffnungstag der BrauBeviale - alle Neuheiten auf einen Blick

Voll recycelbar: Glasbeschichtete PET-Flaschen lösen Herausforderung für Safthersteller

Vorfahrt für vollständig recycelbare PET-Flaschen: Mit Inkrafttreten des deutschen Verpackungsgesetzes am 1. Januar 2019 schafft der Gesetzgeber verbindliche Regeln, um Recyclingquoten zu erhöhen. Dabei belastet die Novelle schwer recycelbare Verpackungen in höherem Maß. PET-Einwegflaschen mit Verbundmaterialien unter anderem für Säfte und Nektare sind davon betroffen. Saft- und Nektarhersteller suchen aktuell nach Lösungen, um daraus resultierende Mehrabgaben zu vermeiden. Die FreshSafe-PET-Technologie von KHS stellt eine geeignete Alternative dar. Sie vereint sowohl Produktschutz als auch die Möglichkeit des Flasche-zu-Flasche-Recyclings. Vor dem Hintergrund der EU-Kunststoffstrategie und weiterer nationaler Gesetzgebungen im Ausland erfährt die einzigartige Barrieretechnologie von KHS auch international zunehmende Bedeutung.

Wenn zum Jahreswechsel das neue Verpackungsgesetz die bisherige Verpackungsverordnung als rechtlichen Rahmen für den deutschen Markt ablöst, definiert es nicht nur eine neue Zielquote von 70 Prozent für Mehrwegsysteme. Darüber hinaus schreibt das neue Regelwerk erhöhte Recyclingquoten für alle Verpackungsarten vor - auch für Kunststoff. Ab Januar sollen 58,5 Prozent aller Kunststoffabfälle recycelt, also werkstofflich verwertet werden. Ab 2022 soll diese Recyclingquote auf 63 Prozent steigen. Derzeit liegt sie in Deutschland insgesamt bei 36 Prozent.

Vor diesem Hintergrund werden die Dualen Systeme, die für die Sammlung von Wertstoffabfällen wie PET-Einweg-Saft- und Nektarflaschen verantwortlich sind, künftig dazu verpflichtet, ihre Recyclingquoten signifikant zu steigern. Das Gesetz eröffnet ihnen die Möglichkeit, einfach und gut recycelbare Materialien monetär zu ent- und schwer verwertbare Verpackungen zu belasten. Die daraus kalkulierten Beteiligungsentgelte richten sich zukünftig nach ökologischen Kriterien. Je besser eine Verpackung sortenrein recycelt werden kann, desto niedriger sind diese Entgelte für Getränkehersteller und Handel.

Additive in PET-Flaschen erschweren Recycling
Diese Regelung hat insbesondere Auswirkungen auf all jene Getränke, deren Verpackungsmaterialien durch Beimischungen nicht einfach recycelt werden können. Gerade Saft- und Nektarhersteller, die ihre Produkte in PET-Flaschen abfüllen, sind in Teilbereichen davon betroffen. PET-Einwegflaschen sind grundsätzlich zwar vollständig recycelbar. Saft- und Nektarflaschen bestehen heute aber überwiegend nicht aus reinem PET. Sie beinhalten in vielen Fällen Multilayer-, Blend- oder Scavenger-Materialien, die die sensitiven Getränke vor äußeren Einflüssen wie Sauerstoffeintrag schützen.

Die Zusammensetzung dieser PET-Flaschen verhindert eine sortenreine Weiterverarbeitung gemeinsam mit PET-Flaschen, die unter das Einwegpfand fallen, und damit ein übergreifendes Recycling. "Ein Viertel der klaren rPET-Flakes aus dem Gelben Sack enthalten Scavenger und verschlechtern daher die Qualität zum Beispiel durch eine gelbliche Färbung", sagt Herbert Snell, Geschäftsführer des Recyclers MultiPet GmbH. "Die Vermischung dieser PET-Flaschen mit anderen Getränkeflaschen aus PET erschwert die Verwendung dieser rPET-Flakes für das Flasche-zu-Flasche-Recycling ungemein."

KHS PET-Bottles


Daher könnten sie aktuell nicht in das deutsche Pfandsystem auf Einwegverpackungen aufgenommen werden, sagt Snell. Laut einer aktuellen Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) sind circa zehn Prozent aller PET-Einwegflaschen unbepfandet, 38.000 Tonnen an PET-Material gehen dadurch am Pfandkreislauf vorbei. Der Großteil davon wird heute für die Abfüllung von Säften und Nektaren genutzt. Sollten Hersteller dieser Getränkesegmente ihr Verpackungsportfolio nicht hinsichtlich einer vollständigen Recyclingfähigkeit optimieren, drohen ihnen auch höhere Mehrabgaben beim Inverkehrbringen herkömmlicher PET-Flaschen mit Additiven.

FreshSafe-PET-Flaschen für Säfte vollständig recycelbar
Eine Alternative finden Getränkeproduzenten in der FreshSafe-PET-Technologie von KHS. Nach der Herstellung der PET-Flasche wird eine hauchdünne Glasbeschichtung an der Innenwand aufgetragen. Die so beschichteten PET-Flaschen sind vollständig recycelbar, da die Beschichtung im Recyclingprozess abgewaschen wird und das PET anschließend sortenrein vorliegt.

Dies bestätigt auch Verpackungsexperte Benedikt Kauertz, Themenleiter Umweltbewertung von Verpackungen am unabhängigen Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) Heidelberg: "Glasbeschichtete PET-Flaschen bieten die Möglichkeit, Saft- und Nektarflaschen in den sortenreinen PET-Kreislauf aufzunehmen und mit den anderen gebrauchten PET-Flaschen zum Beispiel für Wasser und karbonisierte Getränke werkstofflich zu verwerten. Dafür aber müsste die pfandgestützte Rücknahme auf diese speziell optimierten Flaschen erweitert werden."