Wenn das kein Grund zum Feiern ist: Die Steinecker GmbH, Tochterunternehmen von Krones, erhält den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2025 (DNP) in der Kategorie "Produkte", der dieses Jahr im Übrigen erstmals vergeben wird, um Leuchtturmprojekte unter den nachhaltigen Lösungen zu honorieren. Für das Transformationsfeld "Klima" ging Steinecker mit seinem Konzept zur Biomassekonversion Phoenix BMC ins Rennen - und wurde sogleich mit dem ersten Platz in dieser Kategorie belohnt.
Das Prinzip von Phoenix BMC ist so simpel wie genial: Statt Braureststoffe "nur" als Tierfutter zu nutzen, hat Steinecker das Konzept der Verwertung breiter gefasst und damit revolutioniert - denn in den biologischen Reststoffen stecken Wertstoffe und deren effektive Nutzung bietet somit deutlich mehr Potenzial als eine rein energetische Verwertung zur Erzeugung von Biogas.
Das Prinzip hinter Phoenix BMC
Steinecker entwickelte mit Phoenix BMC ein Konzept, das auf drei Modulen basiert: Aus den festen Braureststoffen (Treber, Malzstaub und Hefe) wird in den ersten beiden Modulen zuerst ein Protein-Hydrolysat und dann flüssiger Mineraldünger gewonnen. Durch den Weiterverkauf des Protein-Hydrolysats an die Lebensmittelindustrie und des Mineraldüngers an landwirtschaftliche Unternhemen amortisiert sich die Investition in eine solche Anlage innerhalb kürzester Zeit. Aber die Abtrennung beider Rohstoffe sorgt noch für einen weiteren Benefit, der im dritten Modul zum Tragen kommt. Hier werden die verbliebenen Feststoffe nämlich einer Biogas-Anlage zugeführt und somit zur Energiegewinnung genutzt. Dieser Schritt ist generell kein neuer Ansatz, aber dank des Konzepts lässt sich die Biogasgewinnung deutlich effizienter gestalten als bisher üblich. Denn in ihrer Ursprungsform hemmen Proteine und Ammoniumverbindungen die Biogasgewinnung, sodass für diese deutlich mehr Zeit benötigt wird als beim Einsatz von Phoenix BMC.
Eine Win-win-Situation für Brauereien - und nicht nur für diese: Denn das Prinzip der Biomassekonversion ist in allen Branchen anwendbar, wo nährstoffhaltige und biologische Reststoffe anfallen, die upgecycelt werden können.
Bereits seit 2022 arbeitet Steinecker am Konzept Phoenix BMC und die Ergebnisse sprechen für sich. Nicht nur deswegen ist die Auszeichnung mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis für das Team von Steinecker eine große Anerkennung: "Viele Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs und zur Verbesserung des Carbon Footprints sind leider teuer und deshalb für viele Investoren nicht besonders attraktiv. Von daher haben wir bei der Entwicklung der Biomassekonversion Phoenix die Kreislaufwirtschaft der Reststoffe in den Mittelpunkt gestellt und somit die Circular Economy in der Brauerei verankert. Das Konzept ging auf und daher sind wir besonders stolz darauf, dass wir den DNP gewonnen haben", freut sich Dr. Ralph Schneid, Leiter der Produktentwicklung bei Steinecker.
Auch Krones unter den DNP-Finalisten
Übrigens: Nicht nur Steinecker stand beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis im Finale. In der Kategorie "Unternehmen im Maschinenbau" zählte auch der Mutterkonzern Krones zu den drei Finalisten. "Allein die Nominierung und es bis ins Finale geschafft zu haben, ist eine große Auszeichnung und zeigt, dass Krones zu den führenden Akteuren im Bereich Nachhaltigkeit gehört. Diese Anerkennung bestätigt unsere kontinuierlichen Bemühungen, innovative und nachhaltige Lösungen zu entwickeln und zu implementieren. Wir sind stolz darauf, einen positiven Beitrag zur Gesellschaft und zur Umwelt zu leisten und werden weiterhin mit vollem Einsatz an unserer nachhaltigen Vision arbeiten", erklärt Martina Birk, Head of Sustainability.