Lanxess setzt seine starke Performance vom 2017 mit dem besten Quartalsergebnis aller Zeiten (Q1 2018) fort. Nach guten Ergebnissen im zweiten Quartal erhöht der Hersteller von Spezialchemikalien seine Prognosen für 2018. Der Konzern erwartet derzeit ein Wachstum des operativen Ergebnisses um 5% bis 10%. Mit Dr. Rainer van Roesseil, Vorstandsmitglied von Lanxess, sprechen wir über die aktuelle und künftige Situation des Konzerns.
2017 war für Lanxess ein finanzielles Rekordjahr. Es scheint, dass der positive Trend angehalten hat. Was sind die Hauptkomponenten dieses Erfolgs?
Dr. Rainier van Roessel: In der Tat der dynamische Anfang von 2018 zeigt, dass unsere Anstrengungen, unser Unternehmen in Schwung zu bringen, Früchte tragen. In den letzten Jahren haben wir unsere Abläufe verbessert und die Organisation des Unternehmens optimiert. Das wichtigste Element ist jedoch die Portfolio-Optimierung. Die Übertragung des Geschäfts im Bereich Synthesekautschuk auf das Joint Venture Unternehmen Arlanxeo und die Übernahme von Chemtura samt dem florierenden und expandierenden Additivgeschäft hatten positiven Einfluss auf Lanxess. Heute sind wir profitabler und stabiler als früher. Doch wir wollen es dabei nicht belassen. Wir werden weiterhin aktiv an der Konsolidierung der chemischen Industrie nach klaren Kriterien mitwirken. Wir planen nur solche Projekte in das Portfolio von Lanxess aufzunehmen, die in der Lage sind, die Marktführerschaft zu erreichen und nachhaltig attraktive Margen zu erwirtschaften.
Bleiben wir noch bei den gegenwärtigen Ergebnissen. Wie beurteilen Sie die Übernahme von Chemtura? Hat dies die Position und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens wie geplant gestärkt?
Die Übernahme von Chemtura war ein zweifelloser Erfolg. Alle Aktivitäten des Unternehmens haben ihren Platz in Lanxess wiedergefunden, wo die besten Zukunftsperspektiven angeboten werden. Chemtura hat bereits 2017 einen wesentlichen Beitrag zum Konzernergebnis geleistet. Darüber hinaus haben wir von den 100 Millionen Euro an zusätzlichen Erlösen aus der Synergie, die wir bis 2020 erzielen wollen, im vergangenen Jahr bereits 30 Millionen Euro realisiert, und wir erwarten, dass weitere 30 Millionen noch bis Ende von 2018 erzielt werden. Mit der Akquisition haben wir die Struktur unserer Kunden diversifiziert und unsere Präsenz in den wachsenden Chemiemärkten in den USA und China ausgebaut. Lanxess ist heute ein stabileres Unternehmen, das besser auf den Abschwung in den Märkten vorbereitet ist, in denen wir aktiv präsent sind.
2017 kaufte Lanxess nicht nur die Chemtura, sondern investierte auch in Werke in Deutschland...
Diese Investitionen in technologische Verbesserungen und den Ausbau der Produktionskapazitäten sind notwendig, um der wachsenden Nachfrage der Kunden in Polen, Europa und der ganzen Welt gerecht zu werden. Lassen Sie mich einige Projekte nennen: Im vergangenen Jahr haben wir unsere zentrale organische Pilotanlage in Leverkusen modernisiert, um die Synthesemöglichkeiten für unsere Kunden zu verbessern. Darüber hinaus haben wir ein Investitionspaket in Höhe von 100 Millionen Euro zur Kapazitätserweiterung für mehrere chemische Zwischenprodukte, vor allem an unseren Standorten in Deutschland und Belgien, vorgelegt. Es gibt auch weltweit mehrere Beispiele von Investitionen in organisches Wachstum, zum Beispiel eine neue Compoundieranlage in China, wo wir unter den Marken Durethan und Pocan bis zu 25.000 Tonnen von Hightech-Kunststoffen für die Automobil-, Elektro- und Elektronikindustrie produzieren werden.
Wir erwarten eine Umsatzsteigerung - sagt ein Vorstandsmitglied von Lanxess
2018-08-08