Composites Europe 2018: Mit Leichtigkeit zum Erfolg

Composites Europe 2018: Mit… Glas- und kohlefaserverstärkte Kunststoffe sind gefragt, wenn leichte und zukunftsweisende Lösungen gefordert sind. Dabei ist der Trend zum Leichtbau derzeit eine der stärksten treibenden Kräfte in der Composites-Industrie. Ebenso intensiv sind die Impulse, die von der Composites-Branche selbst ausgehen: Denn mit großen technologischen Fortschritten in der Fertigungs- und Verarbeitungskette gelingt es der Branche, Produktionsprozesse zunehmend zu automatisieren und zu verkürzen.

Beide Entwicklungen waren prägend für den Verlauf der diesjährigen Composites Europe, die mit 365 Ausstellern aus 30 Nationen zum 13. Mal stattfand. Insgesamt zählte der Veranstalter Reed Exhibitions 8.148 Besucher aus 71 Ländern (2017: 63). Die Composites Europe, die erstmals in einem geraden Jahr in Stuttgart stattfand, knüpfte an das Ergebnis des Vorjahres an (8.342). Sie unterstrich damit ihre Bedeutung als internationaler Branchentreff. Das drückt sich auch in dem auf 46 Prozent leicht gestiegenen Anteil der internationalen Fachbesucher (Vorjahr: 42%). Bemerkenswert ist auch die Liste der Unternehmen, die nach Stuttgart kamen: Nahezu die gesamte Automobilindustrie - von Audi, BMW, Bugatti, Daimler über Ford, Honda und Mitsubishi bis zu Opel, Porsche, Toyota, und Volkswagen - war vertreten.

Ein ähnliches Bild in der Luft- und Raumfahrtindustrie. Gut jeder vierte Besucher repräsentierte ein Unternehmen, das als OEM oder als Zulieferer im Markt agiert. "Ein Qualitätsbeweis, der unterstreicht, dass die Entscheidung, jährlich in Stuttgart stattzufinden, marktgerecht war", so Hans-Joachim Erbel, CEO Reed Exhibitions als Veranstalter der Composites Europe.

Wachstum der europäischen Composites-Industrie setzt sich fort

Aktuell wächst der Markt für Glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK) gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent auf eine Menge von 1,141 Millionen Tonnen. Das ist das Ergebnis des jährlichen Marktberichtes der AVK - Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe, der zu Beginn der Composites Europe in Stuttgart vorgestellt wurde. Die Composites-Industrie folgt damit den gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen.

Composites Europe 2018


"Die Aussichten für die gesamte Composites-Industrie sind gut, die Potentiale enorm", sagt Dr. Elmar Witten, Geschäftsführer der AVK. Der Automotive-Bereich, der momentan wichtigste Abnehmermarkt für faserverstärkte Kunststoffe in Europa, befindet sich derzeit im Umbruch. Neben gestiegenen Anforderungen an Abgas- und Emissionswerte tragen neue Antriebskonzepte wie die E-Mobilität zur Umstrukturierung der Branche bei und eröffnen weitere Perspektiven.

Lightweight Technologies Forum (LTF) mit großer Resonanz

Das Thema Leichtbau spielt dabei eine zentrale Rolle, wie Werner Lohscheider vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie anlässlich der Eröffnung des "Lightweight Technologies Forum" betont: "Für uns ist Leichtbau eine Schlüsseltechnologie, die wir nutzen, um den Industriestandort Deutschland zu modernisieren und zu stärken - und zwar nachhaltig. Denn das ist eine breite und starke Basis für Wertschöpfung und Arbeitsplätze sowie die Märkte von heute und morgen."

Besonders im Multimaterial-Leichtbau spielen Faserverbundwerkstoffe ihre Stärken aus. Denn immer seltener sind die Anforderungen des modernen Leichtbaus innerhalb eines einzelnen Werkstoffs zu lösen, immer häufiger geht es stattdessen um hybriden Leichtbau. Ein Ansatz, der dem Lightweight Technologies Forum zugrunde liegt: "Mit dem materialübergreifenden Forum haben wir ein Format geschaffen, das die Composites-Industrie und die Anwendungsbranchen zum integrativen und hybriden Leichtbau zusammenbringt", so Olaf Freier, Event-Director der Composites Europe. Das Forum feierte 2016 seine Premiere und hat sich seitdem sehr erfolgreich entwickelt. Insgesamt 26 Unternehmen zeigten hier in diesem Jahr Materialien, Werkzeuge und Exponate - von Füllstoffen über Haftvermittler und Pressen zum Laminieren unterschiedlicher Materialien bis hin zu hybriden Halbzeugen. Ein Highlight war dabei die Machbarkeitsstudie eines Autositzes, der gerade einmal acht Kilogramm wiegen wird.