Laut Steve Wong, dem Geschäftsführer von CSPA, erlaubte China in diesem Jahr, 170.000 Tonnen von Kunststoffabfällen für Recyclingzwecke zu importieren, was im Vergleich mit den 5 Mio. Tonnen von Kunststoffabfällen, die 2017 nach China aus dem Ausland zum Recycling eingeführt wurden, eine fast vernachlässigbare Menge darstellt.
"Dies sind aber nur Prognosen. Bis zum Ende April haben die zuständigen Behörden Genehmigungen für die Einfuhr von nur 40.000 Tonnen Abfall ausgestellt", sagte Wong auf einer dem Thema Recycling gewidmeten Konferenz, die am 8. Mai 2018 in Orlando, Florida während der Messe NPE2018 stattgefunden hat.
Als das chinesische Umweltministerium am 18. Juli 2017 der Welthandelsorganisation mitteilte, dass es bis Ende 2017 einen Importverbot für 24 Kunststoffabfallsorten plant, darunter PET, PE, PVC und PS, haben viele amerikanische Experten dies als ein "Alptraum-Szenario" bezeichnet. Nach den ersten Monaten des Inkrafttretens dieses Verbots sichtbar wurden neue Facetten dieser "Tragödie".
Es wird geschätzt, dass 60-70% von chinesischen Unternehmen, die sich bisher mit dem Recycling von importierten Kunststoffabfällen beschäftigt haben, bereits geschlossen sind, während sich 10% der chinesischen Recyclingfirmen dazu entschlossen hatten, die zum Recycling notwendigen Abfälle vom Binnenmarkt zu erwerben. Im Endeffekt war der Mangel an Rohmaterialien auf dem chinesischen Markt deutlich zu spüren.
"Wir sprechen hier von 5 Mio. Tonnen Granulat, das aus dem Recycling stammte. Darüber hinaus darf man nicht vergessen, dass China im Höhepunkt sogar mehr als 9 Mio. Tonnen von Kunststoffabfällen für Recyclingzwecke importiert hat. Gerade jetzt wird in China intensiv an der Entwicklung der Infrastruktur gearbeitet, realisiert wird auch das Regierungsprojekt der Neuen Seidenstraße", so Wong. Die Chinesen versuchen zur Zeit die mangelnden Kunststoffabfälle durch ursprüngliche Materialien zu ersetzen, dies scheint jedoch nur eine Notlösung zu sein. Darüber hinaus ist dies besonders uneffektiv aus der wirtschaftlichen Sicht.
A passage to Bangkok*
Schnell entstand eine neue Idee. Mehr als 1000 Unternehmen, die sich mit der Wiederverwertung von Kunststoffabfällen beschäftigten (was ca. 20% aller chinesischer Recyclingfirmen bildet), haben ihre gewerbliche Tätigkeit in die Nachbarländer des südöstlichen Asiens verlagert. Es wird geschätzt, dass die chinesische Kunststoffverarbeitungsindustrie in der letzten Zeit ca. 10 Mrd. Juan (mehr als 1,5 Mrd. US Dollar) in Malaysia, Thailand und Vietnam investiert hat.Die Verlagerung der Fabriken hat bestimmt die mit dem Importverbot von Kunststoffabfällen nach China verbundenen Probleme etwas gemildert, was gleichzeitig eine gute Nachricht für die westlichen Exporteure gewesen war.
"Wir exportieren weiterhin große Mengen [Kunststoffabfälle], aber in verschiedene Orte - kommentierte etwas rätselhaft Roger Baynham von der British Plastics Federation.