Mehr Nachhaltigkeit, der Aufbau einer Kreislaufwirtschaft, schwankende Rohmaterial- und Energiepreise - die aktuellen Herausforderungen rücken das Inhouse-Recycling von Angüssen und Produktionsabfällen in den Fokus. Es lohnt sich zu prüfen, für welche Produkte Mahlgut zugemischt werden kann. Ein namhafter Hersteller von Elektronikkomponenten konnte dank Inhouse-Recycling die Stückkosten in der Spritzgießproduktion senken. Die neuen S Max 2 Mühlen von Wittmann amortisierten sich bereits nach einem halben Jahr.
Auf 15 Spritzgießmaschinen mit Schließkräften zwischen 15 und 120 Tonnen pro-duziert das Unternehmen anspruchsvolle Elektronikkomponenten. Darunter viele verschiedene Stecker und Steckverbinder für technische und industrielle Anwen-dungen.
"Wir selbst haben hier jeder Menge unserer Produkte im Einsatz", berichtet der Spritzgießleiter. "Zum Beispiel in den Spritzgießmaschinen und Robotern. Bei der Auswahl unserer Lieferanten ist das durchaus ein Kriterium."
Die jüngsten Spritzgießmaschinen im Maschinenpark - zwei servohydraulische SmartPower Maschinen - kommen von Wittmann. Zusätzlich gab die Energieeffi-zienz der Wittmann Spritzgießtechnik bei dieser Entscheidung den Ausschlag.
Bis zu 25 Prozent Mahlgut beimischen
Die Zusammenarbeit zwischen mit Wittmann besteht seit vielen Jahren, denn auch beim Materialhandling setzt der Verarbeiter auf Lösungen aus Österreich. Wittmann unterstützt bei jedem Projekt mit viel Know-how, Beratung und auf die Anforderungen genau abgestimmte Lösungen.
Dennoch wird bei jedem neuen Projekt der Markt genau analysiert und es werden Produkte von verschiedenen Anbietern evaluiert. Zuletzt so geschehen vor zwei Jahren, als die Entscheidung fiel, Angüsse und Produktionsabfälle im eigenen Haus aufzubereiten und wieder dem Spritzgießprozess zuzuführen.
Lange Zeit hielt man es für ausgeschlossen, dass die Kunden einen Recyclingan-teil akzeptieren. Die Forderung nach einer Kreislaufwirtschaft lässt die Branche in-zwischen aber umdenken. "Wir haben sehr viele Versuche mit Recyclingmaterial gefahren und die Qualität der Spritzgießteile genau analysiert", erklärt der Spritz-gießleiter. "Viele Stecker haben filigrane Strukturen mit dünnwandigen Bereichen. Wir mussten sicherstellen, dass wir auch mit recyceltem Material die Kavitäten voll-ständig füllen können und die geforderten Produkteigenschaften beibehalten wer-den."
Die Versuche liefen erfolgreich. Für jedes Produkt wurde definiert, wie viel Prozent Mahlgut der Neuware beigemischt werden kann. Bis zu 25 Prozent sind es für die am Standort produzierten Teile.