Das Marktforschungsinstitut Gartner schätzt, dass 2017 weltweit etwa drei Millionen Stück verkauft wurden - knapp 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch für die kommenden Jahre schätzt Gartner Drohnen als eine der am stärksten wachsenden Sparten der Unterhaltungselektronik ein. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Deutschland. Nach Schätzungen der Deutschen Flugsicherung wurden im vergangenen Jahr etwa 600.000 Geräte verkauft, Tendenz steigend. Die Unternehmensberater von PwC gehen von einem globalen Markt von fast 130 Milliarden US-Dollar für Drohnen-basierte Leistungen aus, beispielsweise in den Bereichen Infrastruktur, Transport oder im Sicherheitsbereich. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Drohnen stellen zugleich immer höhere Anforderungen an die Geräte. Das eröffnet Materialherstellern neue Wachstumschancen etwa für Hochleistungskunststoffe.
Längere Flugzeit durch Leichtbaulösungen
Eine Herausforderung der Hersteller ist die begrenzte Flugzeit der Drohnen. Neben der Verbesserung der Batteriekapazität oder der Erforschung neuer Energiequellen können die Hersteller auch den Stromverbrauch von Drohnen senken und damit deren Flugdauer erhöhen, indem sie sich Leichtbaulösungen - wie in der Automobilindustrie - zu Nutze machen. Der Spezialchemie-Konzern Lanxess baut hier auf seinen Erfahrungen im Leichtbau-Geschäft für den Automobilsektor auf und bietet mit seinen Hochleistungskunststoffen nun auch Leichtbaulösungen für die Drohnenindustrie.Auf der Chinaplas 2018 im April dieses Jahres präsentierte der Lanxess-Geschäftsbereich High Performance Materials (HPM) unter anderem eine Reihe von High-End-Materiallösungen, darunter einen Drohnenpropeller aus kurzglasfaserverstärktem Durethan (Polyamid 6). Dank der ausgewogenen Werkstoffeigenschaften weisen die Spritzgussteile ein geringes Gewicht bei guter Steifigkeit und Festigkeit auf. Zudem ist der Werkstoff gegen Alterung durch UV-Strahlen geschützt und eignet sich so für die Nutzung im Außenbereich. Drohnenpropeller aus Kunststoffen von Lanxess überzeugen letztlich duch ihr attraktives Aussehen und ihre Langlebigkeit.
Neben dem Einsatz für Flügel und Propeller können die High-Performance-Kunststoffe für Drohnenkörper und Fahrwerke verwendet werden. Die Materialien helfen bei der Gewichtsreduzierung des Fluggeräts und sorgen somit für längere Flugzeiten sowie für Vibrations- und Geräuschreduzierung. Zudem verbessern sie die Stoßfestigkeit, führen zu weniger Interferenzen von Metallwerkstoffen mit Funksignalen, ermöglichen die Vereinfachung des Herstellprozesses und erhöhen die Flexibilität beim Strukturdesign.
"Angesichts der rasanten Entwicklung der Hightech-Industrie und der zunehmenden Popularität von Elektroantrieben sieht Lanxess zusätzliches, breites Anwendungspotenzial für seine Produkte. Basierend auf den Lanxess-Produkten PA6, PA66 und PBT haben wir innovative Lösungen entwickelt, um die Nachfrage nach hochwertigen Endprodukten zu befriedigen", sagt Dr. Axel Tuchlenski, Leiter der globalen Produkt- und Anwendungsentwicklung im Geschäftsbereich High Performance Materials bei Lanxess.