Es gibt viele Unternehmen, deren Geschäftsergebnisse sich trotz der Pandemie deutlich verbessert haben. Kluge Firmenlenkung und langjährig gute Verbindungen zu Herstellern, Lieferanten und Kunden waren dafür die Grundlagen. Eine solche Firma ist die norddeutsche „ WTH GmbH“ in Stade. Der Firmensitz liegt zwischen den Hansestädten Hamburg und Bremen. Das Unternehmen ist auf dem polnischen Markt seit Jahren unverändert erfolgreich – und bleibt es auch in Zukunft.
Und der junge Geschäftsführer Gero Thieme freut sich, denn die Geschäftsjahre 2021 und 2022 zählen zu den besten in der WTH-Firmengeschichte. Auch wenn das Stader Unternehmen in Europa und Polen seit vielen Jahren zwar eine hohe Bedeutung hat, ist es, wenn man es mit den ganz Großen vergleicht, kein „big player“ im Vertriebsgeschäft mit Kunststoffadditiven.
Und das Fernhandelsunternehmen fragt sich: Wird es nach der „COVID-19 Epoche“ mit Blick auf die anhaltend unsicheren und dunklen Zeiten eines Krieges in der Ukraine so weitergehen? Darüber denkt die gesamte Kunststoffindustrie nach.
War der Erfolg im Jahr 2021 durch die Rückkehr des weltweiten Wirtschaftsbooms nach dem Nachfrageeinbruch 2020 auf Grund den globalen Beschränkungen im Zusammenhang mit der Bekämpfung Pandemie zu erklären? Liegt der Fall im Jahr 2022 etwas anders? Insbesondere das erste Halbjahr 2022 war von einer extremen Rohstoffnachfrage der Kunden für die Produktion und zugleich von Störungen der globalen Lieferketten und Produktionsbeschränkungen in wichtigen Herkunftsländern geprägt. Dieses führte zwangsläufig zu einer nachhaltigen Verschlechterung der Verfügbarkeit wichtiger Rohstoffe.
Tatsächlich gibt es viele Gründe für die allgemeine Ressourcenverknappung. Auch WTH importiert erhebliche Mengen an Zusatzstoffen aus Asien. Begleitet war die Rohstoffverknappung von einem sehr dynamischen Anstieg der Preise vieler Produkte, die die Kunden aber nicht abschreckte.
Dort hatte die Sicherstellung der laufenden Produktion absolute Priorität. Was auch immer die Gründe für dieses „Einkaufsfieber“ waren – WTH GmbH hat diese neuen Herausforderungen mit hervorragenden Geschäftsbeziehungen, einer vorausschauenden Einkaufspolitik und robusten Logistikketten gemeistert und so die Einschränkungen überschaubar gemacht.
Im Jahr 2022 galt die Wirtschaftslage eines Nachfrageüberhangs für praktisch alle Branchen - auch außerhalb der Kunststoff- und Kautschukindustrie. Produzenten von Dichtungen, Duroplasten und Textilien hatten eine breite Auswahlpalette von Flammschutzmitteln, Füllstoffen, Verarbeitungs- und Schlagzähmodifikatoren, Weichmachern, Lichtschutzmitteln/UV-Absorbern, Antioxidantien, optischen Aufhellern, Wachsen und anderen Spezialadditiven eingekauft.
Die oben genannten Gruppen von Additiven der WTH GmbH sind seit langem auf dem Markt erhältlich - heutzutage jedoch in zunehmend begrenztem Umfang. In diesen chaotischen und auch aus vielen anderen Gründen schwierigen Zeiten wirkt sich die immer tiefere Diversifizierung der Bezugsquellen sehr positiv aus, natürlich verbunden mit einer langfristigen Zusammenarbeit mit bewährten und namhaften Lieferanten. Aber sowohl für alte als auch für neue Lieferanten gilt ungeachtet der deutlich gestiegenen Nachfrage bei der WTH GmbH eine eiserne Regel: Gleichbleibend hohe Qualität Produkte ist verbindlicher Standard.
Zurück zu den Rekordumsätzen: Auf dem polnischen Markt gab es ergänzend zu den früher dominierenden Flammschutzmitteln (wovon Melagard MC25 ein klarer „Leader“ ist) einen zweiten, gleichwertigen Bestseller. Das ist eine Gruppe von Amidwachsen (Erucamid), vertrieben unter der Handelsbezeichnung WTH-E Beads dominiert als Topseller. Hierzu gehören auch Stereamide (WTH-S), Oleamid (WTH-O), Behenamid (WTH-B) und Ethylen-bis-stearamid (Addforce SA EBS).
Unverändert wächst das Geschäft des Produktsegments „Feinchemikalien“ - "fein", weil ihre empfohlene Dosierung sehr gering ist. Als Bestseller entwickelten sich Antioxidantien (insbesondere Typ WTH-AN 1010) und der langjährige europaweite Verkaufsschlager des Unternehmens, der optische Aufheller WTH-Aufheller OB.