Circular Economy in der Praxis
Zum Thema präsentiert Arburg auf der K zwei Anwendungen. Bei der Produktion von Bechern aus PP wird rund 30 Prozent Rezyklat eingesetzt. Bei diesem Praxisbeispiel für eine geschlossene Kreislaufwirtschaft kooperiert Arburg mit der Firma Erema (Halle 9, Stand C05), die rezykliertes PP zur Verfügung stellt. In einer Zykluszeit von rund vier Sekunden werden je acht Becher auf einem hybriden Allrounder 1020 H gespritzt. Diese neue Baugröße im Maschinenportfolio wird als Packaging-Version vorgestellt. Das Exponat verfügt über einen lichten Säulenabstand von 1.020 Millimetern, 6.000 kN Schließkraft und eine neue Spritzeinheit der Größe 7000. Diese ist auch für den Allrounder 1120 H verfügbar und bietet ein maximales Schussgewicht von rund 4.200 Gramm Polystyrol.
Bei der zweiten Circular-Economy-Anwendung wird ein PCR-Material (Post-Consumer-Rezyklat) aus Haushaltabfällen eingesetzt, um ein technisches Produkt zu fertigen. Das am Markt verfügbare PCR wird von einem elektrischen Zwei-Komponenten Allrounder 630 A im Profoam-Schäumverfahren verarbeitet, das zweite Material ist TPE. Gespritzt wird ein Maschinentürgriff, dessen zwei Hälften im Werkzeug montiert werden. Danach erfolgt das teilweise Umspritzen des Griffs mit der weichen Komponente.
Diese Anwendung veranschaulicht, wie sich PCR-Material in den Kreislauf zurückführen lässt, um hochwertige, langlebige Funktionsteile herzustellen.
Premiere: arburgGREENworld
Mit diesen Anwendungen zeigt Arburg seine Kompetenz in Sachen Circular Economy und Ressourcenschonung auf. Zahlreiche Aktivitäten - sowohl für Kunden, also auch interne - wurden in dem neuen Programm "arburgGREENworld" gebündelt, die auf vier Säulen beruht. Die ersten drei Säulen "Green Machine", "Green Production" und "Green Services" beziehen sich auf die Angebote für Kunden und die vierten Säule "Green Environment" subsummiert die Arburg-internen Prozesse.
Innovative Anwendungen und Verfahren
Wie sich mittels IMSE-Technologie (Injection Moulded Structured Electronics) funktionale In-Mould-Produkte erzeugen lassen, demonstriert ein elektrischer Allrounder 470 A mit 1.000 kN Schließkraft. Dazu werden Folien mit integrierten elektronischen Funktionen ins Werkzeug eingelegt und mit PC hinterspritzt. Als Demonstrator produziert die Spritzgießmaschine in einer Zykluszeit von rund 75 Sekunden ein Nachtlicht.
Mikroschalter aus temperfreiem LSR fertigt ein elektrischer Allrounder 270 A, ausgestattet mit einer Mikrospritzeinheit der Größe 5 mit 8-Millimeter-Schnecke, 8-fach-Werkzeug und LSR-Kartusche. Das Spritzteilgewicht beträgt lediglich 0,009 Gramm, die Zykluszeit rund 20 Sekunden. Die Spritzteile werden von einem Multilift 3+1 entnommen, im Greifer optisch geprüft, nach Kavitäten getrennt abgelegt und schließlich in Papierbeutel verpackt. Solche Mikrobauteile werden in den Bereichen Automotive und Medizintechnik eingesetzt.
Das Umspritzen von Hybridbauteilen demonstriert ein vertikaler Allrounder 375 V mit 500 kN Schließkraft, der mit einem auf dem Maschinenständer montierten Multilift Select Robot-System kompakt automatisiert ist. Die Einlegeteile werden auf einer Rolle bereitgestellt und die Kontakte in einer Zykluszeit von rund 15 Sekunden zu Hybridsteckern umspritzt.
Darüber hinaus wird mit einem neuen Freeformer ein technologischer Ausblick darauf gegeben, wie sich künftig im Arburg Kunststoff-Freiformen (AKF) faserverstärkte Bauteile realisieren lassen.
Prominent: 20 Arburg-Maschinen auf der K 2019
Insgesamt demonstrieren auf dem Arburg-Stand acht Allrounder und ein Freeformer neue Maschinentechnik sowie innovative Anwendungen und Verfahren. Elf weitere Maschinen sind auf Partnerständen zu sehen. Damit decken die 20 Arburg-Exponate auf der K 2019 ein breitgefächertes Verfahrensspektrum ab, darunter z. B. Dünnwandspritzgießen, Hybridtechnik, Inmould-Labeling und Folientechnik, Mehrkomponenten-Spritzgießen inklusive Sandwichverfahren, Mikro-Spritzgießen, Profoam-Schäumtechnik, Würfeltechnik ebenso wie die Verarbeitung von LSR, magnetischen Kunststoffen, Biokunststoffen und Rezyklaten. Die Anwendungen kommen aus allen wichtigen Branchen und Trendthemen auf: Automotive und E-Mobility, Elektronik, Leichtbau, Medizintechnik und Verpackung. "Und das ist noch nicht alles", verspricht Juliane Hehl. "Last but not least werden wir in Düsseldorf ein weiteres Ass aus dem Ärmel schütteln und laden das Fachpublikum ein, sich auf dem Messestand selbst ein Bild zu den neuen Maschinen, Verfahren und Anwendungen zu machen."