Kommunikation als Schlüssel zur Kreislaufwirtschaft
Spätestens bei der Vorstellung von ausgewählten Pionierprojekten wurde deutlich, dass die Kunststoffkette nur durch Kommunikation zusammenwächst. Engel beispielsweise verdeutlichte im Spritzgieß- und Haidlmair im Werkzeugbau-Bereich, dass für die Verwendung von Regranulat nicht automatisch die Weiterentwicklung von bestehenden Technologien notwendig ist, sondern im ersten Schritt oftmals ein Know-how Transfer zwischen Produzenten und Recyclingspezialisten ausreicht. Neu- und Weiterentwicklungen der Maschinen- und Werkzeugbauer zielen vielmehr darauf ab, die Prozesskonstanz beim Einsatz von Regranulat zu erhöhen, um Regranulat noch breiter einsetzen zu können.
Wie eine Produktion der Zukunft aussehen könnte, zeigte die Idee der LIT Factory, eine öffentliche 4.0 Pilotfabrik unter der Führung des Linz Institute of Technology (LIT) der Johannes-Kepler-Universität. Heimische Unternehmen können in Zukunft in diesem Testlabor digitalisierte Produktionstechnologien erproben und parallel dazu Geschäftsmodelle entwickeln.
Erfahrungsaustausch von heute führt zu Lösungen von morgen
Dass Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle in Unternehmensvisionen einnimmt, zeigte einmal mehr die Diskussion der Rohwarehersteller. Unter dem Titel "Circular economy and raw material producers – parallel worlds or a complementary concept?" gingen die Diskutanten auf ihre jeweiligen Strategien der Zukunft ein. Das Ergebnis: Recycling ist kein Widerspruch, sondern eine Ergänzung zur Rohwareproduktion. Erst durch das Know-how von Rohwareherstellern in Kombination mit den Erfahrungswerten von Recyclingspezialisten werden nachhaltige Endprodukte entstehen. Die Ausführungen von Plastics Recyclers Europe (PRE) rückten europäische Initiativen wie etwa EuCertPlast und RecyClass in den Fokus, wodurch einheitliche Qualitätsstandards beim Einsatz von Kunststoff-Materialien bzw. Design for Recycling vorangetrieben werden sollen. Die europäische Recyclingindustrie kann im Bereich innovativer Kreislaufwirtschaft bereits auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen und erzielt dadurch, laut Manfred Hackl, einen wichtigen Vorsprung: "Circular Economy ist nämlich nicht nur ein ökologisches Muss, sondern bietet gleichzeitig die Chance für Europa sich als Pionier der Green Economy zu positionieren."