Getränkeverpackungen werden nachhaltiger

Gut gesichert unterwegs

Damit Flaschen, Dosen und Getränkekartons unbeschädigt am Point of Sale landen, müssen sie auf dem Transportweg gut gesichert werden. Für einen stabilen Verbund auf der Palette sorgen meist dünne Folien. Maschinenhersteller wie interpack-Aussteller Mosca haben hierfür Palettenumreifungsmaschinen und Stretchwickler im Angebot. Je nach Gebindeart muss die Sicherung auf der Palette sehr unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Getränkedosen müssen vor Verformung, Glasflaschen vor dem Zerbrechen geschützt werden. Für den Transport leichter, leerer Getränkedosen braucht es beispielsweise nicht nur einen Verschluss von der Seite oder von oben, sondern auch einen leichten Andruck, um diese auf dem Weg zu den Getränkeabfüllern zuverlässig zu sichern. Eine neue Palettenumreifungsmaschine von Mosca stellt hierbei durch die vertikale Umreifung den benötigten Druck auf die Leerdosen her. Die Anlage verwendet nachhaltiges PET-Umreifungsband aus recycelten Materialien und verpackt/konfektioniert bis zu 61 Paletten pro Stunde ressourcenschonend für den Transport. Da ein schmales Kunststoffband ausreicht, um selbst schwerste Paletten zu sichern, bleiben Materialverbrauch und CO2-Fußabdruck minimal.

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Mit dem Stretchwickler Saturn S6 von Mosca können auch zerbrechliche Flaschen für den Transport zum Supermarkt optimal gesichert werden. Copyright: Mosca

Alternative zur Kunststoffschrumpffolie

Bei modernen Stretchwicklern kreist eine Folienspule horizontal um die Palette, während die Waren – befüllte Dosen oder zerbrechliche Flaschen – statisch bleiben. Verwendet wird oft eine elastische Wickelfolie, die durch Folienvorstreckung um bis zu 300 Prozent dehnbar sein kann. Auch hier arbeiten Hersteller bereits an nachhaltigeren Lösungen, die auf erneuerbares Material setzen. So kann etwa eine Palettenverpackung aus elastischem und durchstichfestem Papier eine vollständig recyclingfähige Verpackungslösung ermöglichen. Und auch zum Umwickeln von PET-Flaschen wurde kürzlich eine 100 Prozent recycelbare, papierbasierte Lösung auf den Markt gebracht: eine Banderole aus 100 Prozent Kraftpapier, die sich um die Flaschen wickelt, eine hohe Zugfestigkeit bietet und genug Gewicht aushalten kann, um die Flaschen während des Transports zu stabilisieren. Zweiter Bestandteil dieser Lösung ist eine Klammer aus Wellpappe, welche die Flaschen am Hals hält. Einzelne Flaschen können einfach von der Packung getrennt werden.

Hygiene wird großgeschrieben

Die Getränkedose ist nach wie vor beliebt. Wurden früher in erster Linie Biere und kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke in Dosen abgefüllt, geht der Trend seit geraumer Zeit immer stärker zu sensitiveren Produkten wie Eistees, pflanzlichen Drinks, Säften, Smoothies oder Near-Water-Produkten. Dieser Entwicklung entsprechend wachsen die hygienischen Anforderungen der Getränkeabfüller. Systemanbieter KHS hat darauf reagiert und gemeinsam mit dem Schweizer Maschinenbauer Ferrum den Füller-Verschließer-Block SmartCan entwickelt und damit erstmals einen nahtlosen Verbund ihrer jeweiligen Maschinen vorgestellt, der über ein optimiertes Hygienekonzept verfügt. Der hygienische Raum des Fülleranteils im Block umfasst auf der einen Seite hochgezogene Mantelbleche und auf der anderen Seite eine Einhausung mit einem deutlich kleineren Produktraum um das Füllerkarussell: Dem sogenannten Donut-Prinzip folgend, umschließt sie dieses ringförmig, reduziert so das Volumen des Hygienebereichs um rund 40 Prozent und sorgt für eine optimale und gezielte Umströmung der sensiblen Zone mit Sterilluft.

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Füller- und Verschließeranteil der gemeinsamen Blocklösung SmartCan by KHS/Ferrum verfügen über ein optimiertes Hygienekonzept. Copyright: Roth und Schmid Fotografie

Abfülltechnik

Hygiene spielt auch bei einem neuen aseptischen Abfüllsystem eine Rolle, das Sidel für den wachsenden Markt für empfindliche Getränke in PET-Flaschen entwickelt hat. Die integrierte Streckblas-Füll-Verschließ-Lösung ist eine Weiterentwicklung der Aseptic Combi Predis Technologie und soll Abfüllern dabei helfen, den wachsenden Markt für Getränke mit langer Haltbarkeit wie z. B. Saft, Nektar, Softdrinks, isotonische Getränke und Tee sowie flüssige Molkereiprodukte zu bedienen. Die Nachfrage nach diesen Produkten werde laut Sidel bis 2024 voraussichtlich ein Volumen von 192 Milliarden Einheiten erreichen, das seien 44 Prozent mehr als 2011. Empfindliche Produkte machen demnach 55 Prozent des Markts für alkoholfreie Getränke aus und das voraussichtliche Wachstum dieses Anteils (jährliche Wachstumsrate von 2,3 Prozent für 2019 bis 2025) ist bei PET-Flaschen höher als bei anderen Materialien.