Was sind denn sozusagen die brandheißen Neuheiten für Nutzer der arburgXworld?
SR: Wir bieten inzwischen Tutorials zu den einzelnen Apps an, die die Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten erklären. Die Shop-App lässt sich jetzt über eine OCI-Schnittstelle (Open Catalog Interface) direkt mit den ERP-Systemen unserer Kunden verbinden. So kann z. B. ein Einkäufer Ersatzteile wie gewohnt über sein eigenes ERP bestellen. Die Bestellung wird dann automatisch in den Shop übertragen. Das spart Zeit und Extra-Aufwand.
BF: Und wir schaffen natürlich auch finanzielle Anreize. Im Shop gibt es länderspezifische Verkaufsaktionen, die nur online über die App angeboten werden. Wer sich für arburgXworld anmeldet und den Arburg Remote Service nutzt, erhält eine Verlängerung der Gewährleistung für Neumaschinen um drei bzw. sechs Monate, je nach Land. Zusätzlich erhält der Kunde beim Kauf einer Neumaschine einen Gutschein zur Nachrüstung mit dem Assistenzpaket „4.Service“ für zwei ältere Spritzgieß-maschinen ab Baujahr 2014 zum Sonderpreis. Unser Kundenportal zu nutzen, lohnt sich also ganz deutlich.
Warum muss man sich eigentlich für die arburgXworld registrieren und wer sollte unbedingt einsteigen?
BF: arburgXworld ist für alle Hierarchie-Ebenen eines Spritzgie߬betriebs interessant: Der Geschäftsführer kann sich einen Überblick über aktuelle Aufträge und Auslastung seiner Maschinen machen, der Fertigungsleiter die Produktion planen und optimieren. Während sich Servicetechniker und Instandhalter für die Service-Historie, Ersatzteilbestellungen, die im MachineCenter hinterlegten Dokumente und anstehende Wartungstermine interessieren, nutzt der Einkäufer z. B. die Apps MachineFinder und Configurator. Der Allrounder 270 S compact ist die erste Spritzgießmaschine von uns, die über eine App online konfiguriert und bestellt werden kann. Ende Oktober ist der Granulattrockner und -förderer Thermolift 100-3 hinzugekommen. Dieses Angebot werden wir kontinuierlich weiter ausbauen.
SR: Das Kundenportal bildet somit gewissermaßen die gesamte Welt des Kundenunternehmens ab und ist entsprechend breit gefächert. Weil es viele kundenspezifische Informationen enthält ist es wichtig, einen Master-User im Unternehmen zu definieren und bei der Registrierung der Nutzer zu klären, wer z. B. Zugriff auf Informationen zum Maschinenpark und für die Konfiguration neuer Maschinen hat oder wer Ersatzteile bestellen darf. Wie das alles genau funktioniert, zeigen unsere Verkaufsberater den Kunden auch mit einer Demoversion gerne „live“. Zudem haben wir an unserem Firmensitz in Loßburg einen physischen „Infopoint Digitalisierung“ eingerichtet, wo sich unsere Kunden beraten lassen und das Kundenportal selbst ausprobieren können.
Der Freeformer lässt sich künftig auch in das Kundenportal arburgXworld integrieren. Das ermöglicht die Rückverfolgung von Prozessdaten, Download aktueller Software und Material-datenblätter sowie eine schnelle Ersatzteilbestellung.
Wie sicher sind denn die Kundendaten, wenn die Maschinen vernetzt werden?
SR: Der Maschinenpark lässt sich über das Leitrechnersystem ALS oder über die App MachineDashboard an das Kundenportal anbinden. Alle anderen Apps aus der Basis- und Premium-Version von arburgXworld übermitteln keine Daten. Die Datenübertragung erfolgt generell nach dem aktuellsten Stand der Technik - absolut sicher und nur für den Kunden zugänglich. Das lässt sich vergleichen mit einem „digitalen Raum“, zu dem nur der Kunde den Schlüssel zum Öffnen besitzt.
BF: Ganz neu ist die Möglichkeit, den Freeformer an das Kundenportal anzubinden und damit die additive Fertigung in die gesamte Produktionslandschaft eines Unternehmens zu integrieren. Eine wichtige Rolle spielt hier die erfolgreiche und lückenlose Überwachung und Dokumentation der Prozess- und Bauauftragsdaten.
Das hört sich alles sehr spannend an. Welche Ziele hat Arburg oder anders gefragt: Wohin geht die Reise – arbeitet die Kunststoffbranche künftig in einer rundum digitalen Welt?
SR: Bei vielen Themen waren und sind wir ja bekanntermaßen der Pionier unserer Branche. Daher beschäftigen wir uns intensiv und praxisnah mit der Frage, wie sich heute und in Zukunft durch Digitalisierung die Produktionseffizienz in der Kunststoff¬verarbeitung steigern lässt. Auch mit Blick auf unsere eigenen, internen Prozesse sind wir sehr weit, etwa was unsere eigenen digitalen Logistik- und Fertigungsprozesse angeht. Auf Basis dieses Know-hows entwickeln wir kontinuierlich neue Lösungen und Produkte auch für unsere Kunden. arburgXworld als zentrale Plattform ist dabei ein ganz, ganz großer Meilenstein.
BF: Und auch bei unseren Kunden hält die Digitalisierung rasant Einzug. Die Kontakte werden ebenfalls immer digitaler. Daneben ist und bleibt die herkömmliche Kommunikation per Telefon und das persönliche Gespräch wichtig. Diese beiden Welten werden wir sinnvoll miteinander verschmelzen. Ich denke, wir bieten dazu einen guten Mix und sind auf dem richtigen Weg. Wir machen uns gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern auf die Reise Richtung digitale Transformation. Unser Ziel ist, unsere Kunden mit Rat und Tat zu begleiten und sozusagen „Konnektivität“ zu schaffen zwischen ihnen, unseren Maschinen und Arburg.
Der Allrounder 270 S compact ist die erste Spritzgießmaschine von Arburg, die der Kunde über eine App im Kundenportal arburgXworld online konfigurieren und bestellen kann.