Arburg hat für jede Herausforderung eine smarte Lösung

"Predictive Maintenance" sorgt dafür, dass es gar nicht so weit kommt. Voraussetzung ist eine "smarte" Kommunikation zwischen der Maschine bzw. Fertigungszelle und ihrem Herzstück, dem Spritzgießwerkzeug. Auf der Fakuma 2024 ist dazu ein Allrounder 720 E Golden Electric mit einem 24-fach-Werkzeug der Firma Hack und "Moldlife Sense" ausgestattet. Dieses Computersystem ermöglicht z. B. ein sensorgesteuertes Werkzeug-Monitoring über den kompletten Lebenszyklus und erkennt frühzeitig Veränderungen des Werkzeugs. In der Maschinensteuerung lassen sich die Messwerte verschiedener Sensoren visualisieren und einzelne Events - wie Warnungen, Alarme und Fehlerhinweise - anzeigen und dokumentieren. So kann der Anwender Auffälligkeiten im Prozess schnell erkennen und einschätzen, was zu tun ist.

Stellschrauben für mehr Effizienz und Kostenreduktion

Um den Spritzgießalltag mittels digitaler Produkte und Services deutlich zu erleichtern, hat Arburg das Kundenportal arburgXworld mit seinen zahlreichen Apps entwickelt, die in der Basisversion sogar kostenlos sind. Hinzu kommen die eigenen Selogica- und Gestica-Steuerungen samt zugehöriger Assistenz- und Pilotfunktionen, zu denen man auf der Fakuma an einem Gestica-Demonstrator mehr erfährt. Die Steuerung ist der „intelligente“ Kopf der Maschine und kann den Bediener beim Rüsten, Einrichten und Betrieb umfassend und aktiv unterstützen - was sich in Zeiten von Fachkräftemangel und hohen Personalkosten schnell auszahlt. Mit Hilfe digitaler Features lässt sich an der Spritzgießmaschine deutlich Optimierungspotenzial hinsichtlich Produktions- und Kosteneffizienz erschließen:

  • Die Premium-App "MachineFinder" hilft, die passendste Maschine aus dem Bestand zu ermitteln und liefert gleich die zugehörigen Richtwerte für erste Kalkulationen.
  • Um die Rüstzeiten kurz zu halten, unterstützt der "Einrichtassistent" den Bediener Schritt für Schritt - vom menügeführten Werkzeugeinbau über die automatische Erstberechnung der Parameter bis zum Teachen des Ablaufs.
  • Mit der App „Virtual Control“ erhält man Voransichten der Ablaufprogrammierung und kann Datensätze direkt am PC optimieren.
  • Mit Hilfe einer KI-unterstützten Variantenanalyse wird die Spritzgießsimulation mit der Assistenzfunktion "FillAssist" automatisiert und "lernt", welche Auswirkungen die Änderungen von Maschinenparametern haben. Die in die Steuerung integrierte Füllsimulation ist darauf ausgelegt, beim Anfahren schnell zum Gutteil und in eine stabile Produktionsphase zu kommen.
  • Gleichmäßiges und kontrolliertes Aufheizen oder Abschalten von Zylindermodul und Werkzeug übernimmt automatisch der "EnergyAssist". Und reduziert damit deutlich den Energiebedarf und Kosten.
  • Reduzierte Teilekosten durch optimierte Zykluszeiten ist der Kundennutzen des "CycleAssist", durch den die Steuerung den programmierten Zyklusablauf kennt. Per Klick können unproduktive Zeiten eliminiert und die Zykluszeit optimiert werden. Das wird auf der Fakuma 2024 z. B. bei der Verpackungsanwendung mit einem elektrischen Allrounder 520 A gezeigt.
  • Der "MeltAssist" wiederum berechnet automatisch die Auslastung der Plastifizierung und die Verweilzeiten und trägt aktiv zur Materialeinsparung bei.
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"Smarte" Produktion: In den digitalen Services und Produkten von Arburg steckt umfassendes Know-how. Damit lassen sich
z. B. Produktionsabläufe optimieren, Daten in Echtzeit erfassen, die Qualität von Spritzteilen verbessern und die Effizienz und Transparenz deutlich steigern.

Teilequalität verbessern

Eine Herausforderung hinsichtlich der Teilequalität ist die Verarbeitung alternativer und anspruchsvoller Kunststoffe, insbesondere von Post-Industrial- (PIR) und Post-Consumer-Rezyklaten (PCR). Auch bei Chargenwechsel oder inhomogener Neuware können Pilotfunktionen in der Gestica-Steuerung stabile Prozesse sicherstellen:

  • Der "aXw Control RecyclatePilot" nutzt die vorhandene Maschinen-Sensorik, um schwankende Materialqualitäten zuverlässig auszugleichen und das Schussgewicht konstant zu halten. Das reduziert deutlich die Ausschussrate.
  • Störungen des Füllverlaufs lassen sich mit dem "ScrewPilot" kompensieren und so eine stabile Formfüllung sicherstellen, während
  • der "PressurePilot" für eine bionisch optimierte Druckregelung sorgt, um Unterfüllungen oder Gratbildung zu vermeiden. Beide Pilotfunktionen sind bei der Fertigung medizinischer Spritzenkolben mit einem hybriden Allrounder 570 H aktiv.
  • Die exakte Nachdruckregelung mit Hilfe von Werkzeug-innendrucksensoren ermöglicht der "ReferencePilot".